Challenge: Einmal durchs Regal

Freitag, 28. Februar 2014

Buchkritik: Mädchenfänger


"Der kleine stämmige Mann im weißen Anzug, mit dunkelrotem Hemd und Lacklederslippern, lief auf der Bühne hin und her, das Mikrophon in der Hand, und beugte sich immer wieder vor, um wahllos einige der verschwitzten Hände zu berühren, die sich ihm in der Unity Tree of Everlasting Evangelical Life-Kirche zu Hunderten entgegenstreckten."

Quelle
Mädchenfänger
Jilliane Hoffman
Original: Englisch (Pretty Little Things)
458 Seiten

"<<FYI. pink steht dir gut :)>>
Die dreizehnjährige Lainey kann es kaum fassen. Zach, der gutaussehende Sonnyboy aus dem Chatroom, steht offensichtlich auf sie. Und er will sie treffen. Als sie von der Schule nicht nach Hause kommt, nehmen alle an, dass Lainey weggelaufen ist. So wie ihre ältere Schwester Denise vor ein paar Jahren. Routinemäßig wird FBI-Agent Robert Dees in die Untersuchung miteinbezogen. Bobby ist Spezialist für verschwundene Kinder - nicht nur beruflich, sondern auch privat. Seine eigene Tochter Katy verschwand vor fast einem Jahr, und niemand hat seitdem wieder etwas von ihr gehört.
Lainey ist nicht weggelaufen, da ist sich Bobby sicher. Doch zunächst führen alle Spuren ins Nichts. Bis ihm ein schreckliches Gemälde zugespielt wird - es zeigt eine gefesselte junge Frau. Anhand des Gemäldes findet Bobby heraus, wo das Mädchen gefangengehalten wird - doch sie kommen zu spät. Das Mädchen ist tot. Es ist nicht Lainey, doch im Bild finden sich Hinweise auf sie. Bobby kommt der Verdacht, dass sie es mit einem Serienmörder zu tun haben, der es auf junge Mädchen abgesehen hat, von denen all denken, sie seien weggelaufen. So wie Katy ..."
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Eine der Nebenaufgaben für den Februar bereitete mir ein paar Schwierigkeiten.. man sollte einen Thriller lesen. Ich bin, wie soll ich sagen, empfindlich, sensibel, habe eine lebhafte Fantasie... Die Bekannte, die ich um eine nicht allzu blutrünstige, verstörende Buchempfehlung gebeten habe, nannte mir "Mädchenfänger". Und ich habe es überlebt :)

Buchrückseite

Um zu vermeiden, dass ich mir das Gelesene beim Einschlafen all zu intensiv vorstelle, habe ich einfach gelesen, bis mir vor Müdigkeit fast die Augen zu fielen. Das Buch hat es mir dabei glücklicherweise sehr einfach gemacht. Es ist flüssig und spannend genug geschrieben, dass ich es in 3 1/2 Nächten durchgelesen hatte.

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Man erlangt in die Gedanken unterschiedlicher Charaktere Einblicke, doch größtenteils erlebt man die Geschichte aus der Sicht des FBI-Agenten Bobby Dees. Bis auf den Journalisten, der aus der Berichterstattung über den Serienmörder einen persönlichen Vorteil (-->Berühmtheit) erlangen will, sind mir auch alle Charaktere soweit mehr oder weniger sympathisch und ihr Handeln ist verständlich. Gerade Lainey, aus deren Sicht das Buch beginnt, finde ich süß. Man kann ihre Aufregung, über ihr erstes "Date", und all die anderen Gefühle sehr gut nachvollziehen.
Ach, und der Serienmörder, in dessen Gedankenwelt man auch Einblicke erhält, ist mir ebenfalls unsympathisch. Aber mit Serienmördern sollte man wohl besser nicht sympathisieren.. X_x

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Die Morde waren für mich hinnehmbar grauenvoll (kann man das so sagen?! >.<). Allerdings muss ich sagen, dass ich erwartet habe, dass sich eben diese Grausamkeit steigert und das hat sie in meinen Augen nicht.
Wer der Täter war, war nicht überraschend, aber auch nicht zu offensichtlich. Ich hatte zwischendurch den Gedanken "Wetten der ist es?!", hab ihn aber dann doch wieder verworfen. Aber bei allen anderen vermeintlichen Tätern war ich mir relativ sicher, dass sie es nicht sind

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Die Autorin hat sich im Übrigen die Freiheit genommen Erwähnungen an ein anderes ihrer Bücher (Cupido) einzubringen. Wenn ich nicht vor einiger Zeit eine Review dazu gelesen hätte, wüsste ich mit dieser Information vermutlich nichts anzufangen. Die "Cupido-Morde" werden nicht übermäßig oft erwähnt, trotzdem dachte ich mir: "Ja ist gut, ich hab mitbekommen, dass du noch ein anderes Buch geschrieben hast und nein ich werde es nicht lesen." Ein bisschen hat's mich gestört... ^^

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Fazit:
Das Buch ist kein schlechtes, und wenn man ähnliche Ansprüche stellt wie ich würde ich es auch empfehlen. Außerdem bin ich auch froh, dass ich es durch die Challenge überhaupt gelesen habe. Das hat mir etwas Abwechslung gebracht. Wahrscheinlich gibt es bessere und schlechtere Bücher dieses Genre's.. aber was soll's, von denen will ich nichts wissen! :D

"Bobby schloss die Augen wieder und schickte flüsternd ein Dankesgebet zum Himmel.
Weihnachten fing dieses Jahr etwas früher an."

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