Challenge: Einmal durchs Regal

Freitag, 28. Februar 2014

Buchkritik: Wolfsrudel




Quelle
Wolfsrudel
Floortje Zwigtman
Original: Niederländisch (Wolfsroedel)
510 Seiten


"Irgendwann im 19. Jahrhundert in der Walachei: Angewidert vom ärmlichen Dorfleben schließt sich Ion dem „Wolfsrudel“ an: einer Bande jugendlicher Räuber, die auf einer verlassenen Klosterinsel Unterschlupf findet. In der Klosterkirche stoßen die Jungen auf ein altes Fürstengrab und plündern es. Es ist das Grab von Vlad Tepes, auch Dracula genannt. Über der Aufteilung der Beute kommt es zum Streit. Das Wolfsrudel teilt sich in zwei Banden, die sich von nun an bis aufs Messer bekämpfen. Zu der einen Bande, die von Lupu, dem brutalen „Wolf“, geführt wird, gesellt sich ein alter Einsiedler. Er wird ihr Ratgeber und manipuliert sie bald schon nach seinen Wünschen. Auch die Bande von Vulpe, dem schlauen „Fuchs“, hat einen solchen Ratgeber, einen alten Schäfer. Nach und nach erfahren wir, dass der Schäfer und der Einsiedler keine anderen sind als die Wiedergänger des blutrünstigen Vlad Tepes und seines gerissenen Bruders Radu, die schon im 15. Jahrhundert in den brutalen Auseinandersetzungen zwischen Ungarn und Türken auf dem Balkan Gegenspieler waren. Sie haben um die Seelen der Jungen gewettet. Ion ist entsetzt über den immer erbitterter geführten Kampf zwischen seinen alten Freunden. Er versucht, im Strudel der Gewalt nicht unterzugehen. Erschrocken spürt er auch in sich selbst die Lust am Bösen aufkeimen. Die einzige, die ihn vielleicht noch retten kann, ist die geheimnisvolle Mara ..."

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Ehrlich gesagt habe ich das Buch für die Februar-Hauptaufgabe nur ausgesucht, weil "Wolf" im Titel vorkommt. Aber es ist so ein gutes Buch!

Es beginnt damit, dass Ion Brebu als alter Mann seinem Sohn die Geschichte erzählt, die sich im Kloster Snagov abgespielt hat. Unterbrochen wird diese Geschichte durch die Erzählungen des Einsiedlers und des Schäfers, die oft über mehrere Seiten gehen, so dass man fast vergisst, dass man eigentlich eine andere Geschichte liest. Erzählception.. ^^ Außerdem bekommt man ein paar der Briefe zu lesen, die sich Schäfer und Einsiedler schreiben.

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Das vorherrschende Gefühl des Buches dürfte Angst sein. Und diese wird sagenhaft gut rübergebracht.
Die Gewaltdarstellungen würde ich für ein Jugendbuch als grenzwertig einstufen. Eigentlich sind sie nicht so schlimm, aber zusammen mit der Hilflosigkeit, die man mit Ion mitempfindet, weil etwas vorgeht, was man nicht kontrollieren kann, haben sie bei mir ein leicht panisches Angstgefühl beim Lesen hinterlassen. (Aber ich bin ja auch überaus empfänglich für solche Schwingungen und Stimmungen ._.)
Aufgelockert wird diese Stimmung durch die fantastischen Elemente, die die Autorin einbringt. Der Gedanke, dass Übersinnliches seine Finger im Spiel hat und nicht alle Handlungen aus den Abgründen der menschlichen Seele allein entspringen, hat mich etwas beruhigt.

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Ein besonderer Aspekt bei "Wolfsrudel" sind die historischen Fakten, die die Autorin in ihre Erzählung eingewoben hat. Sie geben dem ganzen trotz der fantastischen Elemente einen soliden Kern. Und ich schätze Geschichte war nie so spannend und unterhaltsam wie auf diese Weise.. ;) Zum Ende des Buches gibt es auch noch mal eine kleine Zusammenfassung um klarzustellen, was der Fantasie der Autorin entspringt und was historisch belegt ist.

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Fazit:
Ein gut geschriebenes Buch, welches sich mit einem düsteren Thema auseinandersetzt. Ich denke es ist deshalb eher für ältere Jugendliche geeignet.Was ich noch mal hervorheben möchte ist die Stimmung, die die Autorin einfach wunderbar nachfühlbar gemacht hat. Wenn ich Punkte vergeben würde, gäbe es hierfür einen Bonuspunkt! :D

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